„ORIENTALISCHE HARFE“

EINE MUSIKALISCHE REISE MIT TOM DAUN

In der Welt des Orients zählte die Ҫeng ab etwa 1900 v. Chr. zu den beliebtesten Instrumenten. Persische Miniaturmalereien zeigen reich verzierte große Winkelharfen – also Harfen ohne vordere Säule – deren Klangkorpus auf dem Schoß der Spielerin ruht. Lange Zeit haben fast ausschließlich Frauen ihre Saiten gestreichelt, vor allem im Harem, eine Tradition, die sich am Osmanischen Hof bis ins 18. Jh. hielt, bis die Ҫeng schließlich endgültig von der arabischen Oud-Laute verdrängt wurde.

Inmitten des mediterranen Flairs des Burghofs der Gamburg (bei schlechtem Wetter im Rittersaal) entführt Sie Tom Daun in die märchenhafte Klangwelt des Orients: Ins mittelalterliche „al-Andalus“, wo ein reger Austausch zwischen christlichen, jüdischen und islamischen Musikern stattfand, der noch lange in den Balladen und Liedern der sefardischen Juden nachklang. Oder in die Musiksammlung des polnischen Adligen Wojciech Bobowski, der, in osmanische Gefangenschaft geraten, im 17. Jh. unter dem Namen Ali Ufki Bey zahlreiche Melodien dokumentierte, die am Hofe populär waren.

Ergänzt wird das Programm durch abendländische Charakterstücke zwischen Renaissance und Impressionismus – von Hans Newsidlers Miniaturen für Laute über Jean Baptiste Lullys filigranem Türkenmarsch bis hin zu Erik Saties „byzantinisierenden“ Klangbildern – inspiriert von orientalischen Phantasien und Sehnsüchten.

Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat: arabische und armenische, persische und griechische, türkische, kurdische und tatarischen Einflüsse vermischten sich. Im zweiten Teil des Konzertprogramms liegt der Schwerpunkt auf Volksmelodien verschiedener Regionen: ungerade Tanzrhythmen von der Ägäisküste und vom Balkan, alte Balladenmelodien aus den Bergen Anatoliens und sanfte Klänge aus Persien.

Tom Daun gilt als einer der führenden Vertreter von traditioneller und historischer Harfenmusik in Deutschland. Sein Repertoire reicht von der keltischen „Clàrsach“, der Böhmischen Wanderharfe, der Gotischen Harfe bis zur „Arpa paraguaya“. Mit seinem Folk-Quartett „La Rotta“ musizierte er in den 80er Jahren auf Festivals in ganz Europa. An der Universität Edinburgh absolvierte er den Studiengang Musikethnologie und „Scottish Traditional Music“ als „Master of Music“. Sein besonderes Interesse gilt Kompositionen aus Renaissance und Barock. Er zählt zu den besten Interpreten auf der zweireihigen barocken „Arpa Doppia“. Durch seine Duoarbeit mit der renommierten Flötistin Dorothee Oberlinger machte er sich im Bereich der Alten Musik einen Namen. Tom Daun veröffentlichte neun Solo-CDs und ist ein gefragter Musiker auf Harfenfestivals in der ganzen Welt. Seit einigen Jahren tritt er mit kurdischen und arabischen Interpreten auch im „Trio Tarab“ auf.

TERMIN
31. August 2024, 19.15 Uhr

PREIS
Erwachsene: 20,- €; Schüler: 15,- €.

PLATZRESERVIERUNG ERBETEN UNTER
09348/605 oder mail@burg-gamburg.de

WEITERE INFORMATIONEN UNTER
www.tomdaun.de