12. DEZEMBER 2015: „…ER SOLDT MICH HINDEN LECKHENN!“ GÖTZ VON BERLICHINGEN UND DIE GAMBURG IM BAUERNKRIEG VORTRAG ZUM 500. JUBILÄUM DES GÖTZ-ZITATES

pfeifer1WIE DURCH EIN WUNDER ÜBERSTAND DIE BURG GAMBURG OB DER TAUBER DEN FÜR SO VIELE, GERADE FRÄNKISCHE, BURGEN FATALEN BAUERNKRIEG. DIE Umstände, die dazu führten, bilden ein besonders abenteuerliches Kapitel in der Geschichte der Burg und fokussieren die große Landesgeschichte in besonderer Weise: Schon 1476 blickte die Gamburg auf die Pilgermassen der sozialreligiös motivierten Niklashäuser Marienwallfahrt zum berühmten Pfeiferhannes. Am 12. Dezember 1515 entführte dann Götz von Berlichingen, der Ritter „mit der eisernen Hand“, den Mainzer Gesandten und Gamburger Amtmann Dr. Johann Küchenmeister. Dessen Befreiung durch Marx Stumpf gab den Anlass zum originalen Götz-Zitat „er soldt mich hinden leckhenn!“, welches später von Goethe in seinem berühmten Schauspiel verarbeitet wurde.
götz kleinFast 10 Jahre später, im Mai 1525, entgeht die Gamburg, obwohl inzwischen Stützpunkt der Bischofsheimer Bauernschaft, dank des Eingreifens Berlichingens nur knapp dem Schicksal der kurz zuvor durch den Hellen Haufen zerstörten „Gralsburg“ Wildenberg. Damit aber wird auf der Gamburg letztlich auch der heute in Europa kulturhistorisch einzigartige Saalbau gerettet. In Miltenberg arbeitet währenddesssen der wohl aus Gamburg stammende alte Amtskeller Friedrich Weygandt an seinem berühmten Entwurf einer Reichsreform. Heute stammt aus dieser bewegten Zeit noch eine Riemenschneidermadonna in der Gamburger Pfarrkirche.
Der vortragende Goswin v. Mallinckrodt ist Kunsthistoriker und beschäftigt sich seit Jahren mit der Aufarbeitung der Geschichte der Gamburg, welche von seiner Familie bewohnt und erhalten wird. 2014 war er einer der Mitorganisiatoren und -referenten der internationalen Tagung „Repräsentation und Erinnerung“ über die Gamburg und das hochmittelalterliche Kulturerbe der Main-Tauber-Region.
Beginn: 19.00 Uhr
Preis: 5,- €
Platzreservierung empfohlen unter:
09348/605 oder mail@burg-gamburg.de
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.