26. OKTOBER 2019: VORTRAG „DIE GAMBURG UND IHR UMFELD IM 12. JAHRHUNDERT“ AUF DEM 12. SYMPOSIUM ZUR BURGENFORSCHUNG IM SPESSART

Urkunde 1157 StAWt-R US 1157 ABEREITS VOR 1121, ZUR ZEIT DES WÜRZBURGER BISCHOFS ERLUNG, WIRD „GAMANS FESTUNG“ ALS NAME DER EDELFREIEN VON GAMBURG ERWÄHNT. Was können wir über diese Vorgängerbefestigung aussagen? Durch eine Schenkung eines „comes Rudolfus“ gelangt Gamburg vor 1137 in Mainzer Besitz. Könnte es sich hierbei um einen Grafen von Stade handeln, mit verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Ludowingern? Lassen sich diese Beziehungen auch in späteren Jahrzehnten in der Regionalpolitik der Edelfreien von Gamburg nachweisen?
1157 wird Beringer von Gamburg durch den Erzbischof mit der offenbar wenige Jahre zuvor neu erbauten Mainzer Burg belehnt. Beringer macht damals Schenkungen, u.a. die Burg Bronnbach, für das neue Zisterzienserkloster. Befand sich dieses Castrum wirklich am heutigen Dickbuckel vor der Verlegung des Klosters ins Tal, wie bisher behauptet? Bereits in den 1180ern erfährt die Gamburg mit einem außergewöhnlich repräsentativen Saalbau und den bedeutenden „Barbarossa-Fresken“ eine erste Ausgestaltung als Residenz der sich zunehmend unabhängig gerierenden Edelfreien, die damit bewusst ihre Königsnähe demonstrieren wollen. Um den Bau der Burg Freudenberg geraten diese jedoch bald in eine Fehde mit den konkurrierenden Herren von Dürn.

Das 12. Symposium zur Burgenforschung im Spessart nimmt sich der „Burg des 12. Jahrhunderts“ an. Anlass für die Fragestellung gaben die Grabungen auf dem Kugelberg bei Goldbach. Die dort aufgedeckten massiven Mauern und das hochwerige Fundgut werfen ein Schlaglicht auf eine im Spessart bislang wenig erforschte Epoche. Im Rahmen des Symposiums wird es darum gehen, aus verschiedenen Betrachtungsperspektiven die Epoche am Übergang der Salier- zur Stauferzeit zu beleuchten. Wer waren die entscheidenden Akteure der Entwicklung? Wie fortschrittlich war der Untermain im Vergleich zu anderen Regionen des Sacrum Imperium? In welcher Form nehmen wir heute diese Entwicklung überhaupt noch wahr?
Der vortragende Goswin von Mallinckrodt forscht und publiziert seit Jahren über die Geschichte der Gamburg, welche von seiner Familie bewohnt und erhalten wird.
Dauer: 9 – 18.30 Uhr. Der Vortrag zur Gamburg findet um 11.30 Uhr statt.
Ort: Bürgersaal Sankt Christophorus, Sudetenlandstraße 6, 63773 Goldbach
Weitere Infos unter: www.spessartprojekt.de
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