13. OKTOBER 2019: ERÖFFNUNG DES ERSTEN EUROPÄISCHEN KULTURWEGS IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Niklashausen ANACH EINER BEGEGNUNG MIT DR. GERRIT HIMMELSBACH, PROJEKTLEITER FÜR EUROPÄISCHE KULTURWEGE IM ARCHÄO- LOGISCHEN SPESSARTPROJEKT (ASP), HAT GOSWIN VON MALLINCKRODT, Touristiker und Burgherr auf der Gamburg ob der Tauber, vor einigen Jahren das Projekt für einen Kulturweg um Gamburg und Umgebung ins Leben gerufen. Bald engagierte sich auch Marlise Düx, Vorsitzende des Pfeifervereins Niklashausen e.V.  für das Projekt, ebenso wie Dr. Matthias Wagner, Leiter des Eigenbetriebs Kloster Bronnbach. Unter der professionellen Leitung von Dr. Himmelsbach wurde daraufhin eine Arbeitsgruppe vieler Heimatfreunde versammelt, Sponsoren gefunden und der Kulturweg auch auf das benachbarte Höhefeld ausgedehnt.
Neben den bekannten Highlights wie der Gamburg, dem Kloster Bronnbach und dem Pfeifermuseum Niklashausen konzentriert sich der mit einem gelben EU-Schiffchen markierte Rundweg vor allem auf die Vielfalt der Kulturlandschaft, die in einem eigenen Faltblatt sowie auf verschiedenen Informationstafeln entlang der Strecke erläutert wird. Dabei sollen gerade die unauffälligen Dinge, die man auf den ersten Blick vielleicht gar nicht als spannendes Geschichtszeugnis erkennt, für Bewohner und Besucher hervorgehoben werden. Drei Bahnhaltepunkte in Bronnbach, Gamburg und Niklashausen erleichtern den Wanderern dabei die Erkundung der einzelnen Etappen.
grabhügelWährend der Eröffnung werden Teile des Niklashäuser und Gamburger Abschnitts begangen. Höhepunkte des Kulturwegs sind in Niklashausen der dem berühmten Pfeiferhannes gewidmete Rundweg mit der geheimnisvollen Beghardenhöhle und in Gamburg, neben Burg und Burgpark, ein außergewöhnliches Hügelgräberfeld im Kammerforst, die „Gamburger Mäuschen“ der ehemaligen Bimssteinfrabrik und die keltische und frühmittelalterliche Wüstung in der Flur Altekirchen. In Bronnbach zeigt ein eigener Rundweg die Geschichte der Klosterlandschaft. Im Pülversloch wird ein alter Grenzweg zur mythologischen Straße, an der, vorbei an Hügelgräbern und einer geheimnisvollen Steinhalde, alte Grenzsteine abgezählt werden können bis man in Höhefeld nicht nur einen spektakulären Fernblick ins Taubertal, sondern auch Informationen zum „Höhefelder Fund“ und der Kulturlandschaft Frau Holle erhält.
Luftbild_Herbst_vomSatzenberg_mittel klNach seiner Eröffnung wird dieser 113. Kulturweg des ASP der erste in Baden-Württemberg sein. Seit 1998 widmet sich das ASP der Forschung, Vermittlung und Pflege der Kulturlandschaft Spessart und arbeitet, z.B. als An-Institut der Univer- sität Würzburg, eng mit verschiedenen Universitäten und Forschungsinstituten in einer Vielzahl wissenschaftlicher Projekte zusammen. Zudem ist es in verschiedenen europäischen Initiativen wie European Cultural Paths oder als Hauptinitiator an Pathways to Cultural Landscape engagiert und ist an der Umsetzung der Europäischen Landschaftskonvention beteiligt. Durch die Verbindung aus wissenschaftlicher Forschung und Zivilgesellschaft, die heute unter dem Begriff „Citizen Science“ bekannt ist, haben sich im Laufe der Jahre mehr als 5.000 Freiwillige an den verschiedensten Projekten beteiligt, darunter archäologische Ausgrabungen, Prospektionen, Forschungs- und Kunstprojekte. Seit 1999 entsteht zudem ein immer dichteres Netz an Europäischen Kulturwegen, die helfen sollen, das Buch der Landschaft zu lesen und zu verstehen.
Route und Ablauf: 10.30 Uhr: Treffen am Bahnhof Gamburg; 10.45 Uhr: Zugfahrt nach Niklashausen; 11 Uhr: Grußworte von Bürgermeister Ottmar Dürr sowie Dr. Gerrit Himmelsbach in der Kirche von Niklashausen mit einer kurzen Szene aus der Pfeifergeschichte. Anschließend Besuch des Pfeifermuseums; 12.30 Uhr: Mittagessen im Gasthaus „Zum Hirschen“; 13.30 Uhr: Begehung auf dem Kulturweg nach Gamburg; 14.15 Uhr: Begrüßung durch Goswin von Mallinckrodt und den Burgbarden vor der Gamburg; 15.30 Uhr: Station vor der ehemaligen Bimssteinfabrik; 16 Uhr: Station am Hokemo-Brunnen und Buscher-Museum; 16.45 Uhr: „Schlusshock“ im Gamburger Bahnhof mit Kaffee und Kuchen.
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